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Das dreitägige Fastenbrechen für Musliminnen und Muslime nach dem Ramadan hat am Freitag, 21.4.23, begonnen. An sie richten sich zahlreiche Gratulationen. Der Bundespräsident ruft zu Begegnungen auf.

Berlin (KNA) Zu Beginn des dreitägigen Fastenbrechens nach dem Ramadan haben Politiker sowie Religionsgemeinschaften in Deutschland Musliminnen und Muslimen ihre Glückwünsche ausgesprochen. Das Zuckerfest, arabisch Eid al-Fitr, dauert bis Sonntag (23.4.23) an. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gratulierte auf Twitter.


Er wünsche allen ein fröhliches und gesegnetes Zuckerfest, schrieb er. Der Tweet wurde auch ins Türkische und Arabische übersetzt. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte sich geäußert. Unter anderem lobte er die Spendenbereitschaft von Musliminnen und Muslimen nach den Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet im Februar. Das Fest des Fastenbrechens sei „auch ein Fest des Abgebens und Teilens, eine Feier der Mitmenschlichkeit“, hieß es in der am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Grußbotschaft.

Er wünsche sich, dass viele anders- oder nichtgläubige Menschen die Gelegenheit nutzten, um das weithöchste islamische Fest kennenzulernen und mit Musliminnen und Muslimen ins Gespräch zu kommen, so Steinmeier. „Je mehr wir in unserer vielfältigen Gesellschaft neugierig, offen und respektvoll aufeinander zugehen, desto besser wird das Miteinander der Verschiedenen gelingen. „Auf Twitter äußerte sich auch der Zentralrat der Juden in Deutschland: Er wünsche allen, die Ramadan feierten, ein friedvolles und gesegnetes Fest. Ähnlich lauteten die Glückwünsche aus dem Büro der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Staatsministerin Reem AlabaliRadovan (SPD).


Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, gratulierte in einer Video-Botschaft: „Möge Gott unsere Werke in diesem heiligen Monat Ramadan annehmen und uns das Eid-Fest besinnlich und froh begehen lassen.“


Der islamische Fastenmonat Ramadan endet mit dem Fest des Fastenbrechens, arabisch Eid al-Fitr. Bekannt ist es auch als Zuckerfest. Drei Tage lang wird gemeinsam gegessen und gebetet. In Deutschland leben knapp fünf Millionen Muslime. Fastende verzichten während des Ramadan von der Morgen- bis zur Abenddämmerung auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. In diesem Jahr dauerte der Ramadan vom 22. März bis zum Donnerstagabend.

© Beate Laurenti (KNA)

Beitragsbild: Engin Akyurt via pixabay.com

„Eine neue Sensibilität für die Not der Mitmenschen“

Anlässlich des am heutigen Abend (22. März 2023) beginnenden islamischen Fastenmonats Ramadan wünscht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, den Muslimen in Deutschland den Segen Gottes: „Möge die Fastenzeit Ihnen und Ihren Familien Freude und Wohlergehen bringen. Im Namen der Katholiken in Deutschland wünsche ich Ihnen eine gesegnete Fastenzeit und ein glückliches Fest zum Ende des Ramadan. Gott segne Sie, Ihre Familien und Gemeinden!“

In seiner Grußbotschaft würdigt Bischof Bätzing die Askese in der religiösen Fastenzeit: Sie biete dem Menschen die Gelegenheit, seine Ausrichtung auf den Schöpfer und Erhalter des Lebens zu reflektieren, sein Glaubensleben zu vertiefen und eine gute Gemeinschaft mit den anderen Geschöpfen zu suchen. „Dieses Jahr gibt es wieder eine zeitliche Überschneidung zwischen den verschiedenen Traditionen des Fastens, die Juden, Christen und Muslime pflegen. Die jüdischen Gläubigen bereiten sich auf Pessach vor, im Christentum kennt man die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern, im Islam wird der Ramadan begangen. Es ist schön, dass wir als Kinder Abrahams zur gleichen Zeit auf je eigene Weise fasten, beten und umkehren zu Gott“, so Bischof Bätzing. Er fügt hinzu: „Wenn wir uns im Gebet an Gott wenden, gewinnen wir eine neue Sensibilität für die Not unserer Mitmenschen. Das Gebet kann unsere Augen öffnen – für die Verwundungen dieser Zeit, aber auch für unsere Möglichkeiten, den Schmerz der anderen zu lindern.“

Ausdrücklich geht Bischof Bätzing auf das Erdbeben in der Türkei und Syrien ein: „Viele von Ihnen, verehrte muslimische Gläubige, sind mit dieser Region und ihren Menschen ganz persönlich verbunden. Die Bilder der Zerstörung machen sprachlos, das Zeugnis der einzelnen Schicksale rührt uns über die Grenzen von Herkunft und Religion hinweg an. Es wird Jahre dauern, die Wunden zu heilen und das Zerstörte aufzubauen. Unsere Gebete, unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den Toten, Verletzten und Hinterbliebenen.“

Nicht minder furchtbar seien die Bilder aus der Ukraine. „Seit über einem Jahr führt Russland dort mit äußerster Brutalität einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, der die europäische Friedensordnung in ihren Grundfesten erschüttert. Das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer schreit zum Himmel. Unzählige Tote sind zu beklagen, Familien werden auseinandergerissen, Verletzungen und Traumata reichen tief. Lassen wir nicht nach in unseren Gebeten für einen gerechten Frieden! Und vergessen wir nicht: Gott steht auf der Seite der Opfer. Dort ist auch unser Platz als gläubige Menschen“, schreibt Bischof Bätzing.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz würdigt in seiner Grußbotschaft die große Hilfsbereitschaft, die die Kirchen- und Moscheegemeinde in Deutschland auszeichnet. „In Spenden, humanitärer Hilfe, Solidaritätsbekundungen, Gebeten und Trauerfeiern kommt zum Ausdruck, dass uns das Leid unserer Mitmenschen am Herzen liegt. Wir sind dazu berufen, einander Bruder und Schwester zu sein, füreinander einzustehen, aufeinander achtzugeben. Mehr denn je braucht unsere Welt eine solche Haltung der Geschwisterlichkeit.“


Hinweis:
Die Grußbotschaft zum Fastenmonat Ramadan von Bischof Dr. Georg Bätzing ist untenstehend als PDF-Datei verfügbar. 

Grußbotschaft 2023

Quelle:  https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/bischof-baetzing-schreibt-muslimen-zum-fastenmonat-ramadan-2023