Hannover (KNA) Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, hat den Muslimen zum Fastenmonat Ramadan herzliche Grüße und Wünsche übermittelt. Zum dritten Mal in Folge stehe dieser Monat unter den Vorzeichen und Einschränkungen der Pandemie, heißt es in dem am Freitag in Hannover veröffentlichten Schreiben. „Ich fühle mich Ihnen da sehr verbunden, denn ich weiß aus den eigenen kirchlichen Zusammenhängen in unserem christlichen Gemeindeleben, welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind“, schrieb Kurschus.
Zugleich sehe sie auch Zeichen vorsichtiger Hoffnung, dass schon bald wieder mehr direkte Begegnungen möglich würden, wie sie nicht nur unter Musliminnen und Muslimen im Ramadan üblich seien, sondern wie sie sich „in der Vergangenheit erfreulicherweise auch unter Einbeziehung vieler Christinnen und Christen entwickelt haben“. Eine solche direkte Begegnung sei eine gute Voraussetzung, um Vorurteile abzubauen und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, so die Ratsvorsitzende weiter.
„Der Glaube hilft uns, den anderen Menschen mit den Augen Gottes zu sehen. Dazu gehört, ihn nicht aufgrund seiner Herkunft, seiner Nationalität oder auch seiner Religionszugehörigkeit zu beurteilen, sondern ihn in seiner Menschlichkeit und in seiner Hilfsbedürftigkeit wahrzunehmen“, betonte Kurschus. Daraus ergebe sich, dass es keine Flüchtlinge erster oder zweiter Klasse gebe: „Es gibt nur Menschen, die unserer Hilfe bedürfen.“
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